Tag 45-52 | Cypress Hills Park, Waterton Park, Highway 40, Dinosaurus Park, Drumheller, Alberta, Kanada
Nach unserem Trip durch Manitoba und Saskatchewan sehnten wir uns nach Bergen. Also steuerten wir direkt den ersten an und landeten im Cypress Hills Park. Der war am Badesee etwas überlaufen mit Feriengästen. In der Hochebene, die man mal wieder durch Gravelroads erreichte, waren wir dann wieder alleine. Wir genossen den Wind, die Aussicht und den Wald. Man war das schön und wow, konnte man weit über die Prärie schauen.
Danach wagten wir den Sprung in den Bergsee. Vorher zerflossen wir vor Hitze, nach wenigen Minuten im kühlen Nass bibberten wir vor Kälte.
Weiter gings über einen unspäktakulären Walmart-Stop in Lethbridge bis nach Waterton. Wir waren so richtig schön ohne Ort und Zeit und mit ein bisschen wenig Plan unterwegs und fanden dieses Schätzchen in den Rocky Mountains. Ein süßer kleiner Ort, viele Seen, sehr viele Berge und Wälder. 2017 wurden 70 % des Parks durch einen Waldbrand zerstört, trotzdem hat auch die karge Landschaft ihren Reiz und so verstrich die Zeit und wir blieben zwei Nächte.
Die erste Nacht schliefen wir im Ort, kochten gut, gönnten uns einen Wein (leider sehr teuer in Kanada) und gingen sogar noch ins Kino (The Lion King! Juhu!). Das Kino war süß und aus den 60ern oder 70ern. Ein richtig romantischer Abend. Hach!
Um Bruno herum tanzten Columbian Ground Squirrel und brachten uns zum lachen. Echt witzig die Tierchen.
Dann wollten wir unbedingt noch zum Red Canyon. Eigentlich kommt man mit nem Auto bis ran, durch den Waldbrand war die Straße aber gesperrt. Die Leihgebühr für Fahrräder war so hoch, dass man locker ein Fahrrad hätte kaufen können, also entschieden wir zu Fuß zu gehen. Pah! Was sind schon 30 km?! Am nächsten Tag kamen wir kaum die Stufe hoch in Bruno, geschweige den wieder raus. Muskelkater des Todes! Aber es hatte sich gelohnt, der Canyon war echt krass von den Farben, die Landschaft beeindruckend, die Ruhe fast beängstigend und auf den letzten 200 Metern sind wir dann fast noch in einen Schwarzbären gestolpert.
Weiter gings in the middle of nowhere. Irgendwo auf eine Gravelroad im Kananaskis County. Auf knapp 2000 m Höhe schliefen wir wild in den Rockies. Brunos Klo wurde ein zweites mal repariert, die Küchenschubladen optimiert, Klamotten aussortiert, ein weiterer Schalter angebracht der alle Lämpchen unserer Schaltzentrale nachts ausschaltet, Antennen auf Brunos Dach montiert, der Router für Internet installiert. Fleißig waren wir!
Nach einer weiteren Nacht und einer wilden Fahrt über Stock und Stein kamen wir dann am Dinosaurus Provincial Park an.
Von einer Sekunde auf die Nächste eine komplett andere Landschaft. Eine Hochebene in der sich vor vielen vielen Tausend Jahren ein Fluss mit Gletscherwasser seinen Weg gefräst hat. Unglaublich. Der Sandstein und Lehm ist voll mit Dinosaurierversteinerungen und eine der größten Fundstätten von Fossilien.
Wir sind wahnsinnig beeindruckt von der Landschaft! Einen ganzen Tag waren wir Wandern und mit Bruno im Park unterwegs. Unser Dino war also im Dinosaurierland.
Hanno war Feuer und Flamme und am nächsten Tag ging es weiter nach Drumheller und wir verbrachten einen Tag in einem der größten Dinosaurier-Museen der Welt. Wer Hanno kennt weiß, dass er jede einzelne Tafel und Information ließt (und auch noch mindestens 90% davon behält). Aaaber, versprochen ist versprochen. Ich hab tapfer durchgehalten und es war auch echt gut gemacht und gar nicht so langweilig wie befürchtet.
Dann gings weiter bis nach Calgary, wo wir uns auf die Ankunft von Marlene, Heiner, Veronika und Günter freuten.